Im säkularen Zeitalter, das metaphysische Konzepte ablehnt, steht die Frage nach Sinn und Ziel der Geschichte vor neuen Herausforderungen. Thomas Ebneter bietet eine Bestandsaufnahme im Gespräch mit der Philosophie von Gianni Vattimo und wagt den Versuch, den Horizont christlicher Hoffnung auf Transzendenz hin offen zu halten.
Ist christliche Hoffnung intellektuell zu verantworten? In der
Postmoderne stellt sich diese Frage neu. Im Gefolge von Friedrich Nietzsche und Martin Heidegger legt Gianni Vattimo mit dem „pensiero debole“ ein Denken vor, das ohne Metaphysik und Transzendenz auskommen will. Hoffnung wird darin als Möglichkeit verstanden, eine unbegrenzte Vielfalt von Interpretationen und Geschichten entwickeln zu können. Der Ort dieser unendlichen Geschichte ist die säkulare Gesellschaft. Der Tod Gottes am Kreuz ist nach Vattimo ein Ausdruck für den geschlossenen Welthorizont, in dem Hoffen auf unableitbar Neues keinen Sinn macht. Christliche Hoffnung spricht jedoch von der Vollendung der Geschichte in einem „Eschaton“, das sich nicht auf die Weltzeit reduzieren lässt. Der Autor sucht mit dem Blick auf Nietzsche und Thérèse de Lisieux zu zeigen, was Hoffen in säkularer Zeit bedeuten kann.
ab 100€ versandkostenfrei in De,AT,S