Das Zwanzigste Jahrhundert kennzeichnet unter anderem ein Paradigma: Reflexivität.
Philosophie ist seit jeher diejenige Praxis, die sich ihr stellt. An Theorien zu reflexiven Phänomenen fehlt es nicht, nur sind sie in Disziplinen und Sprachen zersplittert.
Die verschiedenen Konzeptionen zu verbinden, das Reflektieren des Subjekts mit den Antinomien, den Akt mit der Struktur, leitet weniger ein historisches oder definitorisches Interesse, als vielmehr eine Umdeutung: was Reflexivität ursprünglich ist, ist zu interpretieren in der Arbeit des philosophischen Texts, von Platon zu Plotin; von Spinoza, Kant, Hegel bis zu Lyotard, wo das Subjekt neu gedacht wird im antinomisch Unabschließbaren der Reflexivität. An ihr ist schließlich eine Struktur zu entdecken, die im Vergleich mit Heideggers ontologischer Differenz und Derridas différance als „Verschiebung“ benennbar wird, eine Struktur, die im Text der Philosophie immer schon arbeitete, aber nie thematisiert wurde.
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