Kunst und Philosophie
„Es ist eine rätselhafte Nähe, die zwischen Philosophie und Poesie waltet“, beginnt Hans-Georg Gadamer seinen Vortrag Philosophie und Poesie aus dem Jahr 1977. Diese „rätselhafte Nähe“ zwischen Philosophie und Kunst, insbesondere literarischer, aber auch verbal interpretierter, abbildender, darstellender und musikalischer Kunst, sticht in die Augen, so dass sich die Frage stellen muss, in welchem Verhältnis Philosophie und Kunst zueinander stehen, ob in dem der Indifferenz oder in dem, in welchem sich noch hinreichend Unterscheidungskriterien anführen lassen.
“Kunst und Philosophie” diskutiert die Rolle und Funktion der Kunst, sowohl unter dem Aspekt der Welterschließung in Bezug auf Sinnentwürfe und Lebenskonzepte wie unter dem Aspekt der Eröffnung spezifisch neuer Fragestellungen, nicht nur alltäglicher, sondern gerade auch wissenschaftlicher, wie der Formulierung logischer Probleme, mathematischer und physikalischer Gesetze. Hier geht es beispielsweise um Probleme von Symmetrie und Asymmetrie, um den Goldenen Schnitt, um die Fibonnaci-Zahlenreihe, die Kontroverse zwischen Perspektive, Aperspektive und Multiperspektive.
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