Das Erstaunlichste an Heidegger ist wohl, dass und wie er das Denken selbst umdenkt und verwandelt. Es verhält sich anders zu seinem Gedachten, als wir es unmittelbar an uns selbst finden und aus der Überlieferung der abendländischen Metaphysik gewohnt sind. Dies gelingt ihm nur, indem er das Verhältnis von Sein und Wissen grundsätzlich überdenkt und neu bestimmt. Der Ort dieser Bestimmung ist der Begriff der Aletheia: an ihm verwandelt sich das überlieferte metaphysische Denken zu einem neuen êthos, das, so Heidegger, allein vermag, dem geschichtlichen Entzug menschlichen In-der-Welt-Seins im Zeitalter wissenschaftlich-technologischer Rationalität gegenzuhalten. Eine Auseinandersetzung mit Heideggers Denken wird solange ins Leere gehen, als diese Verwandlung sowenig wie ihre geschichtliche Notwendigkeit nicht eigens auf den Begriff gebracht ist. Die vorstehende „Einführung“ in Heideggers Denken ist dazu unterwegs: sie versucht, das im Begriff der Aletheia neu gedachte Verhältnis von Sein und Wissen auf seine konstitutiven Momente hin auseinanderzulegen.
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