Laurence A. Rickels

Geprüfte Seelen

Lässt sich aus der Figur der Seelenprüfung, die Daniel Paul Schreber in seinen Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken entwickelte, in den Werken von Philip K. Dick, Aby Warburg, Ludwig Binswanger, Ian Fleming und Melanie Klein ein gemeinsames Gedankenexperiment ableiten? Ja.

Mit Hilfe symptomatischer Metabolisierungen dessen, was Freud als „Realitätsprüfung“ bezeichnete, führt Rickels die Androiden-Bilder der Pop-Kultur, den Empathie-Test für Menschlichkei und Ian Flemings James Bond gekonnt zusammen. Die Konfrontation mit der Wirklichkeit des Verlusts erweist sich hierbei als signifikant. Im Kontext von Dicks Werk legt Rickels die Ruinen der Realitätsprüfungen frei, die im Leid animalischer und psychotischer Subjekte erkennbar sind und Verlust implizieren. Er verweist dabei auf einen Ansatz zur Überwindung eines zerstörerischen Bestandteils der jüdisch-christlichen Traditionen – des Speziesismus. Ian Flemings James Bond-Erzählungen stellen im Kampf von Autor und Protagonist um die „innere Welt“ einen Versuch zur Abgrenzung gegen den Verlust dar. Auch in Melanie Kleins Auseinandersetzung mit „Hamlet“ muss die „innere Welt“, als Kernpunkt psychischer Realität, mittels Realitätsprüfung durch Trauer gegen Angriffe des Verlusts in der äußeren Welt verteidigt werden.

Details
Einband Paperback
Umfang 136 Seiten
Format 12,8 x 20,8
Auflage1,
ISBN 978-3-85165-980-1
Ersch.Datum Mai 2012
Übersetzt von Nicola Behrmann
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