Ausgehend von exemplarischen zwischenmenschlichen Begegnungen in der Lebenswelt, den Künsten und Medien, nähert sich der Autor einer Ethik der Alterität. Diese fußt ihrerseits auf der Aisthetik der Existenz: Mein Auf-der Welt-Sein ist zugleich ein In-der-Welt-Sein und ein Zur-Welt-Sein.
Um gängige Dualismen von psychologischen Bewusstseinsvorgängen und physiologischen Mechanismen zu vermeiden, wird Existenz im Sinne Maurice Merleau-Pontys als etwas Konkretes und Beziehungsreiches verstanden: Die Einheit von Leib und Seele ist keine willkürliche Verbindung von „Subjekt“ und „Objekt“, vielmehr etwas, das sich von Augenblick zu Augenblick in der Bewegung der Existenz selbst vollzieht. Ich bin umgeben von Anderen, die mir zuvorkommen und meine leibliche Erfahrung als eine nicht-solipsistische bedingen und ermöglichen. Auf diese Weise erschließt sich nach und nach für jede menschliche, leibgebundene Existenz eine Wahrnehmungslehre, die Lehre einer Situierung in der Welt, in der die Andersheit des Anderen eine permanente und unumgängliche Herausforderung darstellt.
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