Als grundlegend kritische Größe gedacht, markiert (die) Abweichung weder bloße Variation noch ein rein Hinzutretendes. Sie zu sehen und anzuerkennen, bedeutet deshalb eine immer wieder neu anzu-setzende, auch politische Arbeit und wiederholte Anstrengung.
Erneut werden Stimmen nach einem endgültigen Wahrheits- und Machtanspruch laut, die der wach-senden Komplexität gesellschaftlicher Verhältnisse in keiner Weise entsprechen. Angesichts dieser Problematik bedarf es einer Denkfigur, die dem identitären Denken eine ununterbrochene Verschiebung entgegenstellen kann. In diesem Sinne entfaltet Maja Bogumila Hoffmann den Begriff der Abweichung – mittels Rekonstruktion gewisser historischer Philosopheme – zu einer Differenz schaffenden und gegenwartsrelevanten Figur, welche die nicht antizipierbaren Ereignisse der Alteration zu artikulieren erlaubt, ohne aus dem Nichts zu schöpfen oder teleologisch vorzugreifen. Derselben Erkundung entspringt auch das absurde Drama „Meta-Pipton“, das den philosophischen Text unterbricht, um sich sogleich von diesem selbst unterbrechen zu lassen, so dass etwas, etwas Neues werden kann.
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