Ellen Kowalkowskij-Petzold
Das Leben wie es ist – das Umsonst oder das Wunderbare
Philosophische Strukturen in Virginia Woolfs Romanen
Virginia Woolf – über ihr Schreibbrett aus Sperrholz mit dem angeleimten Tintenfass gebeugt, auf einem maladen Sessel hockend, inmitten von Bergen von Paketen und Stapeln von Büchern und Packpapier: verschwunden in der Welt ihres Schreibens, abgewandt von allem Rundum und Jetzt, obwohl sonst empfindsam jeden Laut aufnehmend nun gleichsam gehörlos.
Und sie hört. Die Dinge sprechen und nichts ist nur ein Ding. Die “apprehension” ist zur “prehension” (im Sinne Whiteheads) geworden – zu jenem Erfassen, dass über die bloß kognitive Auffassung hinausgeht, ohne sie auszuschließen. Es ist das Vernehmen, dem sich die Vielfalt entfaltet, so dass auch wir zu hören beginnen. Stimmen kreuzen, Ereignisse verbinden sich. Ein Gespräch: über die Dinge, die Welt, die Zeit. Die daran teilnehmen, teilgenommen haben, wissen nichts voneinander – sie begründen nur eine kontinuierlich ausgedehnte Welt.
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