Ein Geist geht um zur Zeit, ein Ungeist: Er will glaubhaft machen, dass es die gegenwärtige (ökologische) Not erfordere, eine neue, disziplinübergreifende Sprache zu finden, die weltweit das Gespräch unter Philosophen, Naturwissenschaftlern, Politikern und Feministinnen möglich machen soll.
Im vorliegenden Essay wird aufgezeigt, wie sehr dieser Wunsch auf der alten wissenschaftlichen Tendenz beruht, der Komplexität einzigartiger Phänomene auszuweichen, beziehungsweise diese durch „Modelle“ in den Griff zu bekommen, angeleitet von der letztlich allein entscheidenden Frage nach direkter Verwendbarkeit. Erkenntnistheorie verkam so immer wieder zu einer Theorie der Machbarkeit. Dass davon auch große Teile der grünen Bewegung betroffen sind, zeigt, wie weit wir noch von einer Politik des Einzigartigen entfernt sind. Dies, obwohl zum Beispiel bereits Wilhelm von Ockham oder im 19. Jahrhundert etliche Romantiker auf die wissenschaftliche Bedeutung des Einzelfalls verwiesen haben. Die heutige Sehnsucht nach einer “Einheitssprache” aber zielt in die gegenteilige Richtung.
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