Mit zunehmender Einsicht, dass Büchner sein literarisches Werk neben seiner naturwissenschaftlichen Ausbildung mit Autopsie- und Transplantationspraktiken hergestellt hat, werden seine Texte nicht mehr als lineare Schrift, sondern als Fläche gesehen. Sie sind palimpsestartige Produkte intensiver Um- und Überschreibeverfahren. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse der akribischen philologischen Recherchen der Büchnerforschung in den letzten zehn Jahren, verfolgt der Autor Hinweise, die Paul Celan kurz und bisweilen kryptisch in seiner Büchnerpreis-Rede „Der Meridian“ zur Poetik Büchners gegeben hat. Der „In-Frage-Stellung der Kunst“, die Celan bei Büchner vermutet, wird nicht nur in Büchners sogenannten „Kunstgesprächen“, sondern auf der gesamten Ebene der Texte in allen Wendungen nachgegangen, welche Kunst, Politik und Erotik verflechten.
Was Büchners Zeitgenossen als „Mosaik“ bezeichneten, entfaltet sich heute als schillerndes Gewebe sich durchkreuzender Beziehungen.
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