Landschaften sind Speichermedien. Sie speichern Vergangenheit, doch speichern sie auch Zukunft. Jedes Landschaftsgedicht ist Schlachtfeldarchäologie, selbst für noch nicht errungene Siege, noch nicht erlittene Niederlagen.
Mit Fossiles Futur führt der in Berlin lebende Schriftsteller Volker Demuth das Landscape Writing, das er in seinem lyrischen Werk seit drei Jahrzehnten entfaltet, eindrucksvoll fort. Gedichte wilder Stadträume und abgelegener Landstriche, Gedichte archaischer Inseln und archäologischer Abenteuer – Metapher und Imaginäres versetzen Zeit und Raum in poetisches Flirren. Fossiles Futur ist Vers für Vers ein Zeitwenden, gerade jetzt, wo sich mit der politischen Grammatik auch die Vorstellung von Zukunft tiefgreifend ändert. Das imaginäre Morgen, einst von Fortschrittsoptimismus strahlend, beginnt in dunklen Tönen zu flackern. Die lyrische Zeit jedoch läuft anders. Ein utopisches Moment?
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