„Identity changes continuously as multiplied by time. (IDENTITY IS A VECTOR)“ (aus einer Arbeit von Lee Lozano, 1971). Diese Beobachtung trägt die in diesem Band versammelten Gedichte.
Poetisches Sprechen fließt bis zu dem Augenblick, in dem es materialisiert, verschriftlicht wird. Hier entsteht ein Widerstand. Sein schriftlicher Vollzug ist ein Neustart von Mal zu Mal, also immer beginnend mit einer Zäsur, von der aus dieses Sprechen auf einer Grenzlinie zur begrifflichen Rede weiterläuft, stolpert, stockt, weiterläuft, wippt, stoppt etc. Gedichte als artifizielle Zeichen, gar Begriffe, Inklusionsmaschinen fürs Denken oder wie auch immer gelesen, entstehen auf einer Wissens- und Wörterhecke zwischen strahlender Enge und klirrendem Offenen, von der sie herunterfallen können. Es sei denn, sie fangen an zu schweben. Die hier vorgelegten Gedichte finden ihrerseits statt auf dieser durchlässigen Grenze zwischen begrifflich-formaler (Str)Enge und sprachlicher Freiheit.
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