In “Kein Ort. Nirgends” dekonstruiert Christa Wolf den überlieferten Begriff von Autorschaft, der unter Ausschluss des Weiblichen gebildet wurde. Auf dem Hintergrund der Theorien von Lacan, Kristeva und Cixous zeigt diese Untersuchung auf, wie Christa Wolf die Heterogenität des auktorialen Subjekts beleuchtet: durch die imaginäre Dimension ihrer Kleistfigur – in Träumen, Halluzinationen, Reflexionen, durch erzähltechnische Mittel wie polyvalente Pronomen und gleitende Perspektive, sowie durch die auto/alterobiographische Fiktion, die es ermöglicht, im Namen der Anderen und als die Andere zu sprechen. Christa Wolf durchbricht die Grenzen zwischen dem Selbst und dem Anderen, tradiert die weibliche Konvention des Dialogischen, schreibt, im Rahmen ihres Programms der “subjektiven Authentizität” sich selbst in den vielstimmigen Text ein und konstruiert so einen neuen Begriff von Autorschaft, der sich auf Intersubjektivität und Intertextualität gründet.
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