Das Atelier des Künstlers ist ein Mythos und zugleich ein konkreter Ort. Durch seine hochgradige Individualisierung stellt es in der Arbeitswelt der postindustriellen Wirtschaftsgesellschaft einen utopischen Gegensatz zur Normierung der Arbeitsplätze dar.
Das Buch untersucht die Geschichte und den Strukturwandel des Ateliers vom Anfang des 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Als Grundlage dient dem Autor nicht zuletzt seine langjährige Recherchearbeit durch Atelierbesuche bei Künstler aller heute tätigen Generationen. Wie verhalten sich die zeitgenössischen Bildtechniken und die kollektiven Arbeitsformen der Künstler zum individuellen Künstleratelier? Welche Rolle behält das Atelier als ein exemplarischer Ort der Nichtöffentlichkeit angesichts der zunehmenden Vernetzung mit dem öffentlichen Raum und seinen medialen Repräsentationen? Das Atelier erscheint als eine in jedem Fall singuläre “Kriegsmaschine” im Sinne vom Deleuze und Guattari, von der ausgehend eine künstlerische Arbeit ihre “alterité”, die radikale Andersartigkeit in der Welt der Gegenwart auszubilden vermag.
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