Lyotard versucht, Antworten auf die Fragen nach dem Status, der Rolle und der Funktion des Intellektuellen zu finden. Wie Michel Foucault geht auch Lyotard davon aus, dass sich der Intellektuelle heute nicht mehr mit universellen Subjekten identifizieren kann. Anders als viele kritische Intellektuelle in Deutschland betrachtet er den Zerfall der Idee der Universalität aber nicht als Katastrophe, sondern als eine Möglichkeit, sich von der Obsession der Totalität zu befreien und endlich zu einem neuen Selbstverständnis kritischer Intelligenz zu kommen. Zudem setzt sich Lyotard mit der „Lektion in Sachen Progressismus“ auseinander, die Habermas den französischen Philosophen glaubte erteilen zu müssen. Darin erweitert er seine Überlegungen zur Postmoderne um eine politische Dimension und stellt klar, dass der angebliche Neokonservatismus der französischen Philosophen eine Erfindung deutscher Theoretiker ist, die um ihr Kritikmonopol bangen.
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