Stefan Lindl

Die authentische Stadt

Urbane Resilienz und Denkmalkult

Weiterbauen statt Neubauen! – Das Leitbild „Authentische Stadt“ ist ein Gegenentwurf zur Neuplanung ohne Geschichte. Es beruht nicht auf dem Kult um das Original, sondern auf der performativen Erzeugung historischer Werte. Sie steigern die Qualität des urbanen Raums durch Erinnerung und Identität.

Um 1900 entwickelte sich mit dem modernen Denkmalschutz die originale Materie zum höchsten Gut. Rekonstruktionen wurden hingegen als historisch wertlos erachtet. Trotz dieser deutlichen Abwertung gegenüber dem Original verleihen sie dem urbanen Raum historischen Wert. Wird das originale Objekt obendrein dekonstruiert, erscheint seine Materie marginal im Vergleich zu seiner sozialen Konstruktion. Somit stellt sich die Frage, ob sich das Konzept des Originals überhaupt eignet, den historischen Wert von Baubestand zu taxieren. Es bedarf vielmehr einer egalitären Sichtweise: So wird das wertende „original“ durch das neutrale „authentisch“ ersetzt. Das Authentische löst Gefühle der Bewunderung, der Ehrfurcht, der Begeisterung aus. Diese emotionalen Zustände will die authentische Stadt hervorrufen, um einen ästhetischen Beitrag zur urbanen Resilienz zu leisten.

Details
Einband Pb
Umfang 164 Seiten
Format 12,8 x 20,8
Auflage1,
ISBN 978-3-7092-0306-4
Ersch.Datum Oktober 2020
18,40 
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