Nationale verfassungsrechtliche Grundprinzipien in Europa sind ein Konglomerat von Identifikationen mit unterschiedlichen Wertbeziehungen. Diese Unterschiede sind nicht ohne weiteres homogenisierbar, haben aber eine erhebliche Bedeutung für die Europäische Union. Der Begriff der Zivilgesellschaft wird vor dem Hintergrund einer Analyse gegenwärtiger philosophischer Theorien (Taylor, Sandel, Rawls, Habermas) erläutert und der Begriff der modernen Verfassung mit seinen zivilgesellschaftlichen Implikationen skizziert. Die vorliegende Arbeit erörtert die verschiedenartigen Anforderungen des Demokratieprinzips auf supranationaler Ebene, den unterschiedlichen Stellenwert einer Verfassungsgerichtsbarkeit und die Bedeutung einer „wehrhaften“ Demokratie aus der Perspektive des deutschen und niederländischen Verfassungsrechts. Verfassungsgrundsätze werden dabei als Schlüssel zur transnationalen Aushandlung verstanden. Der Blick über die Grenzen hilft nicht nur, dem Verfassungsrecht eine europäische Dimension zu geben, sondern auch den gemeineuropäischen Nutzen einer Zivilgesellschaft zu erschließen.
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