Tote, Kadaver, sind für Genet Basis der Darstellung, erst sie ermöglichen die Produktion eines Textes, welcher die Negativität abzubilden versucht, von der auch die Sprachzeichen selbst affiziert sind: eine Relektüre der Texte Genets vor dem Hintergrund der Arbeiten Derridas (insbesondere seines Textes Glas), Kofmans und Kristevas erweisen Genets Werke als monumentale Inszenierungen des testamentarischen Charakters der Schrift. Denn Texte sind für ihn Um-Schreibungen einer Abwesenheit, deren Ambivalenz in Gestalt der Leiche adäquat verkörpert ist.
Der cadavre als paradigmatischer prétexte der Werke Genets ist die Inkarnation der faszinierenden und erschreckenden Absenz, die jede Repräsentation bedeutet; das kolossale Double des Lebendigen bezeichnet eine scheinhafte Präsenz, welche die traditionelle Subjektvorstellung und ihre an die Suggestion einer Anwesenheit gebundene Widerspiegelung in Texten subvertiert: Tod durch Repräsentation.
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