Alle Deutungsmacht über die Natur des Menschen liegt bei den zeitgenössischen Naturwissenschaften, nicht bei der philosophischen Begriffsarbeit. Dagegen setzt Anke Haarmann die Pluralität der Wissensproduktion und den Versuch, die Natur des Menschen philosophisch neu zu erfinden. Ihr Programm eines „fröhlichen Produktivismus“ überwindet die dekonstruktive Wissenschaftskritik und gewinnt einen philosophischen Naturbegriff aus der Geschichte des Lebensphänomens. Im Mittelpunkt steht dabei die Entdeckung der natürlichen Elektrizität lebendiger Körper und die damit verbundene Vorstellung des „Lebens“ als einer medialen Realität, die zwischen Geist und Körper vermittelt. Die Idee einer medialen Natur ermöglicht die begriffliche Bestimmung von Lebensgebilden.
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