Mit “Jenseits vom Subjekt” stellte die Edition Passagen im deutschen Sprachraum erstmals ein Buch von Gianni Vattimo vor, der als der wichtigste zeitgenössische Philosoph Italiens gilt. Wie Derrida oder Lyotard könnte man Vattimo, der in Turin Philosophie und Ästhetik lehrt, als Denker der Differenz bezeichnen, allerdings in einer eigenständigen, italienischen Spielart. Vattimo, für den theoretische Arbeit nur als Dialog mit gesellschaftlichen und kulturellen Zeitströmungen denkbar ist, versucht im vorliegenden Buch, von Nietzsche, Heidegger und Gadamer aus eine philosophische Perspektive zu entwickeln, die er „Ontologie des Verfalls“ nennt. Er konstatiert den Verfall der traditionellen humanistischen Begriffe Subjekt, Sein und Wahrheit und sucht nach einer neuen Bestimmung des Menschen und seiner Beziehung zu den Dingen. Eine neue Ethik stellt nicht die Werte realisierende Tat in den Mittelpunkt, sondern den Menschen.
Das Buch wird durch ein Interview des Autors mit Lotta continua eingeleitet, das den gesellschaftlich-kulturellen Rahmen seiner philosophischen Überlegungen absteckt.
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