Im Gesamtwerk des französischen Philosophen Gilles Deleuze nimmt die intensive Beschäftigung mit dem Literarischen breiten Raum ein. Aus der philosophischen und psychoanalytischen Perspektive findet Deleuze neuen Zugang zur Literatur. Doch wie leitet sein philosophisches Interesse die literarische Analyse?
Der Autorin gelingt es zu zeigen, dass Deleuze mit literarischen Texten ein radikales, seine eigene Grundlegung befragendes Denken zu entwickeln sucht. Er weist Literatur als unbewusste, vom Lustprinzip gesteuerte Artikulation aus, deren Vielfalt und paradoxe Selbstbegründung in einer entsprechend pluralen Lektüre freigelegt werden kann. Deleuzes Lesarten reichen dabei von der semiotisch inspirierten Proust-Lektüre bis zur poststrukturalen Lektüre Kafkas. So lässt sich zwischen den Figuren des Mimen und des Nomaden ein Weg des Denkens beschreiben – ein Weg, der die ethische Praxis des Philosophen offenbart.
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