Um die Entwicklung einer Theorie der Unreinheit und des Abfalls geht es im ersten Teil dieses Buches. Damit nimmt sich Fayet eines wichtigen und vor allem in der Philosophie nur unzureichend bearbeiteten Themas an. Im Zentrum der Theorie steht ein Modell, das ein in seiner Einfachheit und Allgemeinheit bestechendes Erklärungsmuster für Abfallphänomene bietet.
Dieses Abfallmodell wird im zweiten Teil des Buches zur Betrachtung von Moderne und Postmoderne herbeigezogen. Die Moderne erweist sich dabei als rigoros ordnend und reinigend: Sie räumt auf, zieht klare Grenzen, bejaht weniges und verwirft vieles. Die Rigorosität ihrer Reinigungen führt dazu, dass der Bereich der akzeptierten Wirklichkeit zunehmend ärmer und unfruchtbarer wird.
Die Postmoderne wird geleitet durch das Bedürfnis, diesen Reinigungs- und Verarmungsprozessen entgegenzuwirken. Das eigentliche Kennzeichen der Postmoderne ist daher, wie Fayet aufzeigt, die Kompostierung: die Rückführung der Abfälle in den Bereich der wertvollen Dinge.
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