Wie ist eine einheitliche, das heißt systematisch angelegte religionspädagogische Theorie und Praxis denkbar, die nicht den Standpunkt des narzisstischen Ich einnimmt, die im Ansatz also weder regressiv-autisitisch verharrt, noch sich in vielerlei Formen von Selbstapotheose oder in der Projektion verschiedener Gottesbilder als alter ego produziert?
Der Zugang zur Beantwortung dieser Frage liegt nicht in neuen Definitionen für „Ich“ und „Gott“, sondern in der Aufgabe von Standpunkten, im Unterwegs, im Zwischen-Raum – im neostrukturalistischen Diskurs.
Beuschers Studie kreist um die zentralen Begriffe der Geschöpflichkeit (fragmentarische Identität), Gelassenheit (Konfirmation als Entsicherung des Glaubens), Angewiesenheit (das/der Fremde als Spiegel der Selbsterkenntnis), Getriebenheit (Angst als Index von Welt) und Getrostheit (Paradox der Gnade). Dabei wird sowohl die strukturale Psychoanalyse Jacques Lacans auf ihre theologische Relevanz hin befragt als auch das Werk des 1942 in Treblinka umgekommenen Pädagogen Janusz Korczak als Realutopie gewürdigt.
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