Das Politische, verstanden als Frage nach der gerechten Form des menschlichen Zusammenlebens, steht von Beginn an im Zentrum der Philosophie. Christoph Kniest rekonstruiert die Entwicklung der platonischen Philosophie als Ausarbeitung einer neuen politischen Technologie. Mit ihr verlässt Platon die vorstaatliche Welt der Polis und entwirft ein erstes Modell staatsförmiger Herrschaft.
Bekanntlich lässt Platon seinen Lehrer Sokrates in den Dialogen als den großen philosophierenden Gegenspieler der Sophisten auftreten. Weniger bekannt ist, dass Platon mit dieser Inszenierung einen indirekten Kampf gegen seinen zeitgenössischen Konkurrenten Isokrates führte, der seinerseits gegen Platon polemisierte. In der vorliegenden Studie wird die politische Dimension ihrer Auseinandersetzung vor dem Hintergrund der dramatischen gesellschaftlichen Konflikte freigelegt, die beide zu befrieden suchten. Dabei zeichnet sich ein theoretischer Rahmen ab, in dem die Kontroversen über die Gestaltung der gesellschaftlichen Lebensverhältnisse bis heute ausgetragen werden.
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