Philosophie legitimiert sich durch ihre Auseinandersetzung mit elementaren Fragen des täglichen Lebens, durch die Suche nach verbindlichen Antworten hierauf. Das Paradoxe der abendländischen Philosophiegeschichte aber ist, dass sie sich umso mehr von diesem Anspruch entfernt, je mehr sie sich damit beschäftigt – über die Erkenntnis nämlich, dass sie keine letzten Antworten auf jene letzten Fragen geben kann. Dieser Widerspruch bildet die Grundlage einer Philosophie des Täglichen: Sie stellt sich jener Forderung nach Verbindlichkeit und weiß doch, dass sie ihr nicht gerecht werden kann. In seiner Thematisierung unterschiedlicher Grundfragen menschlicher Existenz zeigt Martin Scherb beispielhaft, wie eine solche Philosophie des Täglichen aussehen könnte.
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