Rudolf Heinz

Oedipus complex

Zur Genealogie von Gedächtnis

Ödipus immer wieder und kaum Ende trotz des Anti-Ödipus und allen offensichtlichen Aufklärungsschwunds
der Psychoanalyse mit ihrem subjektivistisch bornierten Ödipuskomplex? Gewiss nicht. Denn mit der fortschreitenden Aushöhlung der weiland politischen Großmythologie Ödipus zu einer infantilen Trivialität, potenziert sich das Malheur seiner Wiederkehr im Objektiven: Ödipus – revenant, epochengemäß medial. Überfällig demnach seine sich mythosophisch fortschreibende sinnen- und gedächtnis- kurzum: medien-theoretische Lesart, in der die ganze Unterwelt der Memorials spruchreif wird. Ödipus, zumal als Greis – lahm, blind, sich selbst betäubend das letzte Gerüchtewort Mensch nur noch schreiend: der Aufstand aller inkompatiblen Sinne. „Ödipus’ Stunde naht“ – das weiße Rauschen, schließlich.

Details
Einband Paperback
Umfang 176 Seiten
Format 12,8 x 20,8
Auflage1,
ISBN 978-3-900767-80-8
Ersch.Datum Januar 1991
15,40 
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