Die Nötigungen von Kunst und Kirche sind in den Bildern von der Jungfrau übereingekommen. Das Zeichensystem der Immaculation verschwindet nicht. Zu schonen und zu verkennen soll der Missbrauch sein. Das Religiöse mit dem Heiligen verbindend, gerät ein Bild zu einer Glaubenslehre.
In Abgrenzung zum Mittelalter wurden in der Renaissance durch mächtige Männerbünde der Bilderzunft und der Geistlichkeit die Formen und Vorstellungen des römischen Altertums „wiedergeboren“. Die Bilder wurden von der Baukunst unabhängig. Als Tafel-(„Brett“-)Bilder waren sie damit gleichzeitig als leer und vertraulich zu lesen.
Mit dem Abbilden der wunderschönen Kindmutter wurde dem unschuldigen Mädchen göttlicher Anfang anheim gegeben. In diesem Buch werden Madonnenbilder der Renaissance zeichnerisch nachempfunden und mit verschiedenen Texten in Verbindung gebracht. Das Irremachende der weltlichen Allianz von Kunst und Religion setzt sich bis heute in wahnhaften Phantomen und Erzählungen durch. Der Autor thematisiert Bilder, die als autonyme Sakramentalien die Kunst heiligen.
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