Das Buch unternimmt eine Neu-Lektüre von Friedrich Nietzsches Philosophie. In dieser tritt an die Stelle eines begründenden Denkens die radikalkritische Denkbewegung der Orchestikologie.
Das Werk Nietzsches gilt als Inbegriff einer Philosophie der Ambivalenz. Bedingt durch die Fülle von Antinomien und Paradoxien, die Nietzsches Schriften durchziehen, scheint eine vereinheitlichende Lektüre seines Werkes zum Scheitern verurteilt. Axel Pichler legt demgegenüber einen erneuten Ordnungsversuch dieses zum Fragment tendierenden Denkens vor, ohne bloß beim Konstatieren besagter Polysemantizität zu verharren. Mit Hilfe einer eigens entwickelten Lektüremethode – eine für die Eigenheiten der Nietzscheschen Texte adaptierte Version von Michel Foucaults Diskursanalyse – gelingt es dem Autor, Nietzsches Denkbewegung zu isolieren. Unter dem Namen „Orchestikologie“ zusammengefasst entspringt diese aus Nietzsches Destruktion und Verabschiedung der Epistemologie und schafft durch ihre spezifische Form die Möglichkeit einer Kritik, die jegliche „Autorität überwindet, ohne selbst den Anspruch auf Autorität zu erheben“ (Rorty).
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