Schöpfung und Schöpfungserfahrung werden in Merleau-Pontys Werk nie ausdrücklich zum Thema, drängen sich aber an zentralen Punkten ins Bild. Delcò zieht an diesen Punkten entlang eine erhellende Spur durch die Bereiche Natur, Geschichtlichkeit, Sprache und Kunst.
Wie eröffnet sich aus dem Unbestimmten heraus eine Welt? Wie wird dieser Grenzbereich erfahrbar? Letztlich sind es immer diese Fragen, die der Phänomenologe zu beleuchten sucht. Vor diesem Hintergrund betrachtet Delcò Merleau-Pontys Gesamtwerk – auch das, was zwischen den Zeilen steht. Dabei durchstreift er vier große, miteinander verschränkte Themenfelder: Natur (bei Schelling und Bergson, aber auch in der modernen Biologie), Geschichte (Merleau-Pontys Beziehung zum Marxismus), Sprache (Wortschöpfung, Differenzialität und literarisches Sprechen), schließlich Malerei, wo die enge Verbindung zwischen dem Maler (Cézanne, Paul Klee) und dem Philosophen deutlich wird. In einem neuartigen, mit philologischer Akribie gezogenen Querschnitt manifestiert sich so ein Beitrag der heutigen Philosophie zu zentralen Themen der Ästhetik – und zum Leben allgemein.
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