David Signer
Konstruktionen des Unbewussten
Die Agni in Westafrika aus ethnopsychoanalytischer und poststrukturalistischer Sicht
Anhand des klassischen Werks der Ethnopsychoanalyse Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst von Paul Parin u. a. wird gefragt: Kann man die Psychoanalyse solcherart verallgemeinern und systematisieren, dass sich Aussagen über ganze Ethnien machen lassen, oder ist sie irreduzibel subjektiv? Gibt es eine empirische, im Faktischen fundierte Ethnopsychoanalyse, die kulturspezifische Sozialisationen vergleicht, oder ist das Unbewusste vom Realen her nicht determinierbar, sondern bestenfalls vom „Unbewussten der Kultur“, aber was wäre das? Mit poststrukturalistischen Konzepten wird der Versuch einer nichtvereinheitlichenden Ethnopsychoanalyse unternommen, die im Fremden nicht die Bestätigung der eigenen Sicht sucht, sondern deren Infragestellung. Am Beispiel der afrikanischen Hexerei soll auch philosophisch mit dem Kulturrelativismus Ernst gemacht werden: Ist Wirklichkeit etwas unbewusst Konstruiertes, dann ist auch eine „magische“ Welt möglich. Nicht die Realität konstruierte dann das Unbewusste, sondern das Unbewusste die „Realität“.
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