Wenn das Leben an Bedeutung verliert, weil alle existenzielle Gefährdung am Horizont der Alltagserfahrung verschwindet, wird Erleben zu einem disponierbaren Gut. Was das Leben in seiner Bedeutung bestimmt, wird verfügbar, wird zur Verfügung gestellt. Doch wird so das Leben selbst in Verfügung genommen, auf eine Funktion innerhalb einer Ökonomie reduziert. Das, was die Welt an Faszination einbüßt, sei es weil es zerstört oder weil es erklärt ist, wird ersetzt durch das reine, kontrollierte Erlebnis.
Der Autor zeigt nun in seiner Analyse, wie der Mensch in Erlebniskaufhäusern, Spaßbädern, aufgeschönten Cities und simulierten Ferienwelt-Naturen dieses Erlebnis sucht – eben als einen Ersatz –, um sich mit dem Bedeutungsverlust, den er an seinem Leben erleidet, aussöhnen zu können. Und was im Erlebnisraum als Surrogat zur Verfügung gestellt ist, wird, mit der nötigen Einbildungskraft, Ansatzpunkt für eine individuell gestaltbare „andere“ Lebenspraxis.
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