Im antiken Griechenland gab es eine Denktradition, vom Autor als Mythos-Diskurs bezeichnet, die unter mythos einen Modus des Sprechens verstand, der genauso argumentativ und reflexiv sein kann wie logos.
Dieser Mythos-Diskurs legte den Hauptakzent nicht auf das Erkennen einer von jeglicher subjektiver Anteilnahme gereinigten und entzauberten Wirklichkeit, sondern vielmehr auf das Spannungsfeld von Mensch und Welt. Durch dieses entkam der Mensch dem Chaos. Wichtig war aber dennoch die Bezogenheit des Denkens auf das Chaos, das Strukturen gab und sie wieder in sich einsog. Die Ganzheit konnte nur im Auflösen von Strukturen, von Kosmos, erfahren werden und war furchtbar und fruchtbar zugleich.
Eine neue Deutung des frühgriechischen Denkens dient dem Autor dazu, das Modell einer Vernunftkonzeption zu entwerfen, das mehr zulässt als das restriktive klassisch-abendländische Modell.
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