Das neue wissenschaftliche Interesse am Geheimnis zeigt an, dass die Bedeutung dieses Phänomens bisher unterschätzt wurde. Das Geheimnis war jahrhundertelang gesellschaftlich und wissenschaftlich anerkannt, bis es durch die Aufklärung als Irrtum oder als Noch-Nicht-Wissen aufgelöst wurde. Manfred Voigts stellt in diesem Buch die Frage, ob das Verschwinden des Geheimnisses für die Aufklärung selbst unbegriffen und insofern geheimnisvoll blieb. Auf hohem Reflexionsniveau und dennoch essayistisch-anregend untersucht Voigts mit breiter Materialaufarbeitung die verschiedenen Formen des Geheimnisses und die Strategien, mit denen es verdrängt wurde. Dabei versucht er, Eckpunkte einer Theorie des Geheimnisses auch für die Gegenwart zu entwickeln, die es erlauben, vom Geheimnis zu sprechen, ohne in Geheimnistuerei zu verfallen.
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