Im Augen.Blick liegen Wesenszüge geborgen, die von Künstlern und Denkern des 20. Jahrhunderts eigens zum Vorschein gebracht worden sind. Hier geht es um Arnold Schönberg und die „Blicke“, die er in der Zeit um 1910 gemalt hat. Schönberg drängt sich dabei ein eher leiblicher Zug des Augen.Blicks auf, den er in ganz bestimmter Weise ins Bild bringt. Doch geraten seine „Blicke“ zunehmend in Gefahr, sie sind im Verschwinden begriffen. So werden die Bilder zur Auseinandersetzung mit einem weiteren Zug des Augen.Blicks – dem zeitlichen.
Dies bringt die Bilder in die Nähe von bestimmten Texten Theodor W. Adornos, in denen er das Augenblickliche aufzuschließen sucht. In geheimen und offenen Korrespondenzen mit Anton Webern, Walter Benjamin und Gerschom Scholem geschieht eine Annäherung an das scheinbar Unbedeutende, das im Augen.Blick nichts mehr bedeuten will – als es selbst.
Diese Skizze versucht, übereinanderliegende Schichten vorsichtig abzutragen und neu zu ordnen. Der plastische Charakter, der behutsam ertastet werden will, kann sich so der oder dem Lesenden erschließen.
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