Der vorliegende Band versammelt Texte des Autors aus den Jahren 1979–1989. Man könnte daher meinen, dass sie heute in ihrer Auseinandersetzung mit einer Gesellschaftsform, genannt der bürokratische, real existierende, sowjetische usw. Sozialismus, nur noch dokumentarischen Wert hätten. Doch obwohl Vajda, der zudem Philosoph ist und nicht Sozialtheoretiker, ebensowenig wie andere fähig war, den Fall des Systems vorherzusagen, so haben ihn seine hartnäckigen Versuche, einen Begriffsapparat zu definieren, mit dessen Hilfe das misslungene Experiment der Modernisierung in Kollektivform zu deuten wäre, zu folgendem Schluss geführt: der Kommunismus ist nicht als eine falsche Antwort auf die Fragen zu verstehen, die sich durch die Widersprüche der Moderne stellten, sondern eher eine gelungene Antwort auf die Fragen der russischen Geschichte. Eben deshalb konnte der Kommunismus den mitteleuropäischen Raum, in dem sich, wenn auch in widersprüchlichen Formen, Züge der Moderne niedergeschlagen hatten, niemals „pazifizieren“. Letzten Endes führte der Versuch, auch diesen Raum zu erobern, zu seinem Fall.
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