Paris 1938, Attentat eines Juden auf einen Deutschen. Ein Mord als Fanal? Mit homosexuellem Hintergrund? Von Heydrich und dem SD vorgeplant und angestiftet? Folge: die Novemberpogrome. Herschel Grynszpan, der Attentäter, gleichsam ein unheilvoller Planet.
Herschel Grynszpan, Attentäter von Paris, den Nazis willkommener Vorwand für die Pogrome an deutschen Juden im November 1938 als zentrale Figur eines zeitgeschichtlichen Stücks. Statt einer geschlossenen Sicht von Ereignissen bietet es drei unterschiedliche Versionen: Tötete Grynszpan, um die Welt aufzurütteln? Stand das Opfer, ein deutscher Diplomat, in homosexuellen Beziehungen zu ihm und zahlte nicht? Oder – eine wenig verfolgte, doch nicht unwahrscheinliche Hypothese – wurde Grynszpan von Heydrich und dem SD angestiftet, damit der lange vorausgedachte Terror gegen die Juden in Gang gesetzt werden konnte? Die dramatische Figur Grynszpan erscheint weder als „Guter“, noch als „Böser“, noch in tragischem Zwiespalt. Unbestimmt und unbestimmbar steht er zwischen den drei Blicken auf Attentat und Folgen. Herschel Grynszpan, ein anstößiger Planet mit historischer Wirkung – eine große Rolle.
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