In diesem kapitellosen Prosatext zeigt der Autor das Entstehen einer Erzählung als Dynamik. In dieser stehen Ich-Erzähler, der Autor eines Briefes – als Text im Text – und die Übermittlerin dieses Briefes miteinander in Beziehung. Der in Auszügen übermittelte Brief schildert die seelische Leidensgeschichte eines Mannes ungeklärter Identität.
Der Ich-Erzähler erhält von einer ihm unbekannten Frau per E-Mail Auszüge aus einem Brief, dessen Autor und Quelle sie nicht preisgibt. Sie ersucht den Erzähler, den ihm in Fragmenten vorliegenden Inhalt des Schreibens weiterzuschreiben. Dieser nimmt nach kurzem Zögern den Auftrag an und gerät im Zuge der Beschäftigung mit der vom Autor des Briefes geschilderten seelischen Befindlichkeit in den Sog des Briefes, welcher die Grenze zwischen dem Ich des Erzählers und jenem der Brieffragmente sukzessive aufhebt. Der Ich-Erzähler findet zu seiner ursprünglichen Identität zurück, als er die Beziehung zwischen dem Briefautor und der Auftraggeberin zu thematisieren beginnt.
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