Gelegentlich gibt es Indizien, dass eine diskursive Gemengelage, die sich auf einer spezifischen zeitgeschichtlichen Ära gebildet hat, erodiert. Während im vergangenen Jahrzehnt jeder sich fortschrittlich dünkende Intellektuelle an der Dechiffrierung der Kryptogramme von Derrida, Lacan, Althusser arbeitete, häufen sich seit einiger Zeit die wütenden Attacken gegen die „Metaphysik der Intertextualität“. Das vorschnell ausgerufene Ende der Geschichte hat sich als Nullpunkt einer Ära der neuen Unübersichtlichkeiten erwiesen. Stichworte: Political Correctness, Ethnozentrismus, Multikulturalismus, das Andere. Statt des Verglühens des Seins im Vexierspiel der Chiffren wird Intervention, Einmischung, eine „Philosophie der Ersten Hilfe“ (André Glucksmann) gefordert.
X-Sample. Gespräche am Rande der Zeit will das konvulsivische Zucken der Gedankenfiguren in einem unausgemessenen gesellschaftlichen Raum durch Interviews von KRS-1 bis Slavoj Žižek, von Camille Paglia bis Boris Groys dokumentieren. Ein Buch als imaginäres Round Table-Gespräch.
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