Globalisierung
Ein wissenschaftlicher Diskurs?
„Globalisierung“ – wohl kaum ein Begriff wurde im vergangenen Jahrzehnt so kontrovers diskutiert. Hinter den Diskursen rund um den zum Schlagwort reduzierten Begriff verschwand nicht selten dessen inhaltlicher Gehalt bis zur Unsichtbarkeit. Mit den Beiträgen dieses Bandes versuchen führende Politik-, Sozial- und Sprachwissenschaftler aus Europa und den USA, diesen Gehalt freizulegen.
Der Berliner Politologe und Ökonom Elmar Altvater beschreibt die vom neoliberalen Globalisierungswettlauf in Gang gesetzte „Verdichtung von Zeit und Raum“ und das daraus resultierende Verschwinden der Politik aus der Ökonomie. Für Douglas Kellner birgt die Globalisierung des Wissens – insbesondere durch das Medium Internet – neue Möglichkeiten der Organisation und Vernetzung von politisch handelnden Einheiten; der slowenische Soziologe Zdravko Mlinar sieht Globalisierung als dialektischen Prozess, der imstande ist, neu verfasste, kleine, zumeist regional konstituierte Einheiten hervorzubringen und zu stärken. Entwicklung und Verfestigung von demokratischen Strukturen durch Enthierarchisierung des Wissens sind auch für den US-Bildungsexperten Henry Teune Teil der Entwicklungslogik der Globalisierung. Die Wiener Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak geht in ihrem Beitrag dem Begriff „Globalisierung“ als rhetorischem Element bei Politikfindung und Decision Making in EU-Gremien auf den Grund.
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