In Zeit der Landschaft führt Jacques Rancière seine Reflexionen über die ästhetische Revolution fort, die seit seinem Buch Aisthesis im Zentrum seiner Arbeit steht. Er beleuchtet die Anfänge dieser Revolution: jene Zeit, in der die Landschaft zu einem spezifischen Gegenstand des Denkens wurde, der eine ästhetische, aber auch eine gesellschaftliche und politische Dimension hat.
Im Jahre 1790 erhob Immanuel Kant die Gartenkunst in den Rang der schönen Künste. Im selben Jahr erblickte William Wordsworth in der französischen Landschaft die Zeichen der künftigen Freiheit und Gleichheit des Menschen, während Edmund Burke den Revolutionären vorwarf, sie zwängen der Gesellschaft die steife, autoritäre Ordnung der französischen Gärten auf. Jacques Rancière zeigt uns, dass die Landschaft mehr ist als ein beeindruckendes Schauspiel für das Auge oder die Seele. Er geht den ästhetischen Debatten und Kontroversen nach, die im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einer radikalen Veränderung Kunstbegriffs und der Kriterien des Schönen geführt haben. Dabei wird deutlich, dass diese Revolution nicht nur die Normen der Kunst und der Gesellschaft betrifft, sondern auch die Formen der sinnlichen Erfahrung selbst.
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