Wenige Jahre vor Louis Althussers Tod führte die mexikanische Philosophin Fernanda Navarro ein Interview mit dem marxistischen Philosophen, das als Gesamtschau auf seine theoretische und politische Arbeit gelten kann. Bei dem in dieser Form bisher nur in Mexiko erschienenen Text handelt es sich um die letzte von Althusser selbst autorisierte Veröffentlichung.
In Philosophie und Marxismus bringt Althusser seine zentralen Themen zur Sprache: das Verhältnis von Philosophie und Marxismus, die Beziehungen von Wissenschaft, Macht und Ideologie sowie die Frage nach den Bedingungen einer Theorie der Geschichte, die es erlaubt, die Möglichkeit politischer Veränderung zu denken. Althusser spricht über die Strategie seiner Interventionen, die theoretischen Einschnitte, die er im Klassenkampf in der Philosophie zu setzen versuchte, über die wechselvolle Geschichte von Materialismus und Idealismus und das schwierige Verhältnis von Politik und Philosophie. Das Gespräch spannt dabei einen Bogen von den strukturalistischen Arbeiten der sechziger Jahre bis zur Theorie eines aleatorischen Materialismus, der die Frage nach der Kontingenz in der Geschichte ins Zentrum rückt, und eignet sich daher sehr gut als Einführung in Althussers Denken.
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