Genießen und Lust haben eine Geschichte. Doch entweder wurde versucht, beides im Namen einer höheren Moral zu verdammen, oder sie wurden, wie im Mai 68, zum Programm erhoben: “Grenzenlos genießen!”. Diese Schrift ist eine philosophische Entdeckung der Lust – ein Begriff, dessen Bedeutung weit über die Sphäre des Sexuellen hinausreicht.
Das Streben nach Lust ist eine wichtige Antriebsfeder – sowohl für jeden Einzelnen als auch für die Gesellschaft insgesamt -, und es taucht oft als Topos bei Philosophen, Schriftstellern und Künstlern auf, häufig jedoch, ohne beim Namen genannt zu werden. Worum handelt es sich? Dieses Buch ist weder ein praktischer Ratgeber, wie der Leser besser genießen könne, noch beschränkt es sich auf die ernüchternde Feststellung, dass wir in einer Gesellschaft leben, für die Genießen und Lust gleichbedeutend mit einem Maximum an Gütern und Vergnügungen sind. Der Leser hat vielmehr die Gelegenheit, in die fesselnde Erläuterung einer schwer zu beschreibenden Erfahrung einzutauchen, die zahlreiche spannende philosophische Fragen aufwirft.
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