Die Gedichte in diesem Band stellen sich keine Themen, sie sind vielmehr geprägt – unvermeidbar von den allgegenwärtigen Krisen, zudem von der Arbeitswelt, improvisierter Musik, zeitgenössischer visueller Kunst, Theorie-Lektüren und anderem mehr. Entstanden sind sprachliche Erzeugnisse experimenteller Zerreißproben.
Die vorliegenden Texte erwiesen sich im Arbeitsprozess als etwas, das auf einer multidirektionalen Wanderschaft dem Ausgesparten, Freigehaltenen, Weggelassenen auf der Spur ist – wissend, dass diese Spurenlese unendlich weitergeht. Es galt keine Erkenntnis darüber zu enthüllen, es gab nichts daran auszusetzen oder zu loben, nichts darüber zu erzählen. Es ergab sich ein Experiment. Im Arbeitsprozess wurde jeder Text an die Grenze seiner Auslöschung geführt – bis ein Kipppunkt erreicht war, wo er möglicherweise auf seinem Weiterbestehen beharrte. Viele Texte verschwanden. Die Verbliebenen sind diejenigen, die ihre eigene Nichtexistenz nicht ganz erreicht haben und als Residuen ihres Widerstands in der Welt stehen beziehungsweise zugeklappt darin lagern. Sie halten etwas fest, sind zugleich Stellvertretende einer diffusen Abwesenheit – kurze Texte dabei nicht radikaler als lange. Vielleicht sind sie auch Nut oder Feder von (noch) nicht fertig Gebautem.
Thomas Röschs Zeichnungen ergänzen einzelne Texte, treten in den Dialog mit ihnen. Mögliche Lesarten können sich so wechselseitig verändern beziehungsweise erweitern.
Details
Umfang 104 Seiten
Format 12,8 x 20,8
ISBN 978-3-7092-0618-8
Ersch.Datum März 2025
ReihePassagen Literatur
15,00 €
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