Im Zuge des Unterfangens, die Bedingungen der Möglichkeit von Erfahrung aufzudecken, entwickeln Immanuel Kant und Edmund Husserl je eine facettenreiche, dynamische Philosophie der Zeit. Für beide Denker entspringt die Zeitvorstellung einem Spannungsfeld von passiven und aktiven Strukturen des Erkenntnissubjekts.
Die Zentralgestalt der Aufklärung, Immanuel Kant, und den Begründer der Phänomenologie, Edmund Husserl, eint das Motiv, die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis zu ergründen, um Wissen zu legitimieren. Sie entwickeln dabei eine Philosophie der Zeit, die den Ursprung der Zeitvorstellung und die Genese ihrer vielfältigen Aspekte auf das Zusammenwirken unterschiedlicher subjektiver Verhaltensformen und Strukturen zurückführt. Diese lassen sich mit den Begriffspaaren Rezeptivität und Spontaneität bei Kant und Passivität und Aktivität bei Husserl beschreiben. Beide Denker geben nicht nur eine Antwort darauf, wie Erfahrung von Zeitlichem möglich ist, sondern sind auch der Frage nach dem Wesen und dem Ursprung der Zeit selbst auf der Spur.
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