In ihrem Buch entwickelt Maja Soboleva eine systematische Rekonstruktion eines vergessenen hermeneutischen Paradigmas, welches mit den Namen Georg Misch und Josef König verbunden ist. Dieses kann zu der gegenwärtigen Debatte über den Bedeutungsbegriff beitragen.
Hermeneutik als eine Wissenschaft vom Verstehen hat maßgeblich den Charakter der Erkenntnistheorie beeinflusst, die sich heute auf einem neuen kategorialen Fundament entwickelt. Statt am Denken orientiert man sich am Sprechen, statt am Urteilen am Begreifen und statt am Begriff an der Bedeutung.
Diese Transformation arbeitet Maja Soboleva anhand von Texten Georg Mischs und Josef Königs heraus. Sie interpretiert den Ansatz Mischs als eine Lebenshermeneutik. Drei Vektoren – Lebensbegriff als eine logische, eine hermeneutische und eine diskursive Kategorie – lassen ein neues hermeneutisches Paradigma rekonstruieren. Die theoretischen Bemühungen Königs werden als eine Seinshermeneutik dargestellt, in der das Sein zunächst in der Logik der “determinierenden” und “modifizierenden” Prädikate fundiert, und die später durch die verschiedenen Epistemologien und Ontologien für die Bereiche der “theoretischen” und “praktischen” Sätze ergänzt wird.
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