Johannes Soukup
Metaphysik der Zeit oder Wirklichkeit und Wissen
Zur Grundlegung einer post-aufklärerischen, nicht-individualistischen Ethik
Der Philosoph und theoretische Physiker Johannes Soukup schafft mit Metaphysik der Zeit die Grundlegung einer Ethik, die aus der neuesten Physik Gewinn schöpft – eine Verbindung von Disziplinen, die einem aktuellen Desiderat entspricht. Für dieses post-aufklärerische, nicht-individualistische Fundament knüpft der Autor an die Überlegungen Lacans, Lévinas‘, Pichts und Wittgensteins an.
Soukup geht davon aus, dass wir eine erkennbare Wirklichkeit nicht sinnvoll voraussetzen können. Er zeigt, dass das Philosophieren diese Voraussetzung gar nicht benötigt, sondern sein Wissen in der sprachlichen Intersubjektivität findet. Für den Autor ist auch die Zeit keine erkennbare Wirklichkeit, sondern muss von der Verantwortung und vom Subjekt her verstanden werden: Wir können uns selbst hinsichtlich der Verantwortung zwar als Subjekte verstehen, wir können aber keine Individuen sein. Der Egoist, der lediglich den theoretischen Individualismus praktisch lebt, sei deshalb nicht nur „böse“, sondern auch im Irrtum: „Die Ethik muss nicht appellieren, sie kann argumentieren.“
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