Berichte über ritualisierte Formen des Schenkens – kula-Zeremonien und potlatch – veranlassten Marcel Mauss, sich mit den sozialen Wirkungen der Gabe zu befassen. Er definierte die Pflicht zu geben, um den sozialen Status zu wahren, die Pflicht die Gabe anzunehmen und sich damit in die Schuld des Schenkenden zu begeben, und die Pflicht, eine Schuld befreiende Gegengabe anzubieten. Mauss’ Thesen wurden von zahlreichen Autoren aufgegriffen und weiterentwickelt, darunter von Claude Lévi-Strauss, Jean Baudrillard und Marcel Godelier. In diesem Text wird die ritualisierte Geschenkpraxis in traditionellen Gemeinschaften der Reziprozität von Gabe und Gegengabe in westlich-abendländischen Gesellschaften gegenübergestellt. Ein früher Text von Claude Lévi-Strauss gibt den Blick auf eine andere Interpretation des weihnachtlichen Gabenfestes frei.
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