Gegenwärtig wirken in der Literatur Kräfte, die von der Schriftkultur zur Sprechkultur zurückführen, vom Medium Buch zum Medium Mensch. Die Wiederentdeckung der Literatur als einer ursprünglichen Performance-Kunst zeigt sich besonders deutlich in aktuellen Strömungen wie dem „Spoken Word“ oder „Poetry Slam“. In diesen Szenen gehen Produktion, Distribution und Rezeption von Literatur unmittelbar auseinander hervor. Es entstehen partizipative Veranstaltungsformate, in denen Kunst und Leben eine Einheit bilden. Der Band von Boris Preckwitz geht in einer Reihe von Essays den Strukturen dieser neuen Literaturszenen nach und entwickelt mit germanistischen und kulturwissenschaftlichen Methoden einen Verständnisansatz, der sich als Beitrag zu einer generellen Interaktionsästhetik versteht.
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