Das Verhältnis von Denken und Theater ist seit Alters her mehrdeutig. Einerseits bestimmte die antike Philosophie den Akt des Denkens in Analogie zum Theater als Ereignis einer Schau (theoría), andererseits ortete gerade Platon im Theater einen radikalen Widersacher des Denkens.
Die Beiträge dieses Sammelbandes stellen sich einer Relektüre des ambivalenten Verhältnisses von philosophischer Theorie und theatraler Praxis. Sie zeigen, dass ein Denken des Ereignisses eine theat_Reale Neubestimmung des Denkens erforderlich macht, die das Gewicht des Körpers achtet, der mit im Spiel ist. Das Theat_Reale an der Performance des Denkens schätzen lernen heißt daher, es als signifikant sinnliches Geschehen begreifen lernen. Dieses Buch ist aus dem FWF-Forschungsprojekt „Materialität und Zeitlichkeit performativer Sprech-Akte: Philosophy On Stage“ hervorgegangen, das sie von 2005 bis 2007 geleitet haben.