Der Roman erzählt von Vater und Sohn im geteilten Deutschland, dessen Geschichte sich bis in den hinteren Winkel der Sprache zeigt.
Der alte Simon Rabe ist gestorben, Mitte der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts in der ostdeutschen Provinz. Sein Sohn Ottofritz fährt nur widerwillig nach drüben zum Begräbnis, denn er war aus dem Land vor zwanzig Jahren geflüchtet und hatte es seither nicht wieder gesehen.
Boxen, boxen handelt von den Geschichten der beiden Männer: von der Verwundung des einen im Ersten Weltkrieg, von seiner Begegnung mit Brecht in München, von seiner soliden Existenz als Dorftierarzt und von seiner Verbitterung über den abgehauenen Sohn; von der gefährlichen Flucht des anderen zwei Jahre nach dem Mauerbau, von seiner großen Liebe und von seinem Gewehr. So unterschiedlich wie die Zeiten und Länder sind, in denen sich die Leben der beiden Männer abspielen, so verschieden ist auch ihre Art zu sprechen. Nur selten treffen sie sich in einer Erinnerung oder in einem Wort.
Jochen K. Schütze, geboren 1955, lebt und arbeitet in Leipzig und Wien.